Der ADFC begrüßt das Umdenken der Mehrheit der Fraktionen, den Durchgangsverkehr
in der Kernstadt zu reduzieren, möglichst zu minimieren. „Das ist eine Forderung der
Verbände aus ADFC, BUND, NABU und VCD, schon 1993 in ihrem Verkehrskonzept
veröffentlicht. Seit dieser Zeit haben wir immer wieder diese Forderung gestellt.“, so
Günter Niederhöfer, Vorsitzender des ADFC Worms.
„C02-Belastung, Feinstaub,Verkehrslärm, Stau, zugeparkter öffentlicher Raum wurden
schon damals als KO-Kriterien für eine lebenswerte Innenstadt aufgeführt. Seit 30 Jahren
hat sich die Situation auch in Worms noch deutlich verschlechtert. Und dies hat Einfluss
auf eine lebenswerte Innenstadt, in der man gerne verweilt. Leerstände,
Geschäftsaufgaben sind die Konsequenz, nicht nur in Worms, aber auch bei uns. Wir
haben einen Parkring, auch wenn er nun leider nicht zur Einbahnstr. werden soll, wir
hätten diese Verkehrsregelung begrüßt. Alle, die unbedingt in die Innenstadt mit dem Auto
fahren müssen, finden fußläufig einen Parkplatz in den Parkhäusern mit attraktiven
Parkgebühren. Parken im öffentlichen Raum in der Kernstadt sollte nur noch Menschen
mit Behinderung zur Verfügung stehen. Und Minimierung des Durchgangsverkehrs heißt
trotzdem, dass Busse, Taxis, Anlieferverkehr und Anlieger die Straße benutzen dürfen,
aber das Verkehrsaufkommen würde deutlich reduziert. Auch die Idee des „Shared
Space“, wo es an einigen möglichen Stellen keine Ampelanlage mehr gibt und alle
aufeinander Rücksicht nehmen, scheint auf den ersten Blick sehr gewagt, aber in vielen
Städten, bspw. in Schwetzingen und Speyer, ist das schon gelebte Praxis.
Dass mit der Verkehrsberuhigung in der Innenstadt aber bis zur Fertigstellung der
Südumgehung gewartet werden soll, erschließt sich uns nicht. Jene, die derzeit die
„Abkürzung“ Peterstr./Stephansgasse/Friedrich Ebertstr. nutzen, um in die anliegenden
Vororte zu kommen und das ist aus unserer Sicht die Mehrheit der Durchfahrenden,
können genauso über den äußeren Ring fahren. Wir verlieren damit wieder mehrere
Jahre.
Trotzdem, das Eis ist gebrochen. Es werden Vorschläge, Ideen eingebracht, die bis vor
wenigen Monaten nicht vorstellbar waren. Nun müssen den Worten Taten folgen.